Zwischen Innen und Außen
Veranstaltungsort
WALA Heilmittel GmbH
Dorfstraße 1
73087 Bad Boll / Eckwälden
Deutschland
in Kooperation mit
»Im Atemholen sind zweierlei Gnaden, die Luft einholen, sich ihrer entladen, jenes bedrängt, dieses erfrischt, so wunderbar ist das Leben gemischt.« So schön das Gefühl eines frischen Atemzugs ist, das Goethe in seinem Gedicht beschreibt, so dramatisch kann es sein, wenn Atmung gerade nicht mehr möglich ist. Hatten Sie schon einmal kurzzeitig solche Luftnot, dass Sie Sorgen hatten zu ersticken und möglicherweise zu sterben? »Ich kriege keine Luft mehr!« ist ein Gefühl, das auch auf rein emotionaler Ebene auftauchen und uns belasten kann, wenn die Arbeit zu viel wird, Erholung ausbleibt, Meinungsfreiheit torpediert wird. Das Zentralorgan, das uns in unserer Körpermitte der Umwelt gegenüber öffnet und diese tief in uns eindringen lässt, ist die Lunge, embryologisch in ihrer Aussprossung dem Zahlengeheimnis des goldenen Schnittes folgend, die Außenwelt in uns auf der Fläche eines Fußballfelds ausbreitend. Die andere Seite dieser »goldenen Medaille« in uns ist das Herz. Diametral zur Lunge nun ganz nach Innen gewendet ermöglicht uns dieses Wunderorgan das intensivste Gefühl von Innenraum. Während Blut in den Gefäßen des großen und kleinen Kreislaufs klassischerweise kontinuierlich strömt, begegnet es sich in den Herzkammern spiralförmig ein- und ausströmend in unsere Körpermitte selbst. Wir begegnen uns im Herzen!
Salutogenese, Gesundheit entsteht im richtigen Austausch zwischen Innen und Außen. Wer sich zu stark nach innen abkapselt, wessen biographischen Kompassnadeln nur auf das eigene Zentrum zeigen, droht im übersteigerten Selbstbezug den Dialog mit der Außenwelt zu verlieren. Genauso krankhaft ist, wenn wir zu wenig bei uns sind und nur im »Draußen« leben. »Wer nach allen Seiten hin offen ist, ist nicht ganz dicht«. Es ist das berühmte atmende, pulsierende Fließgleichgewicht, das mit jedem Atemzug und Pulsschlag neu errungen werden muss. Es kommt nicht von Ungefähr, dass in unserer Leibesmitte diese beiden Zentralorgane die wichtigsten Lebensfunktionen ermöglichen. Ob nun ein Frühgeborenes im Kreißsaal oder wir Erwachsene nach einem Verkehrsunfall notärztlich versorgt werden müssen, in beiden Fällen geht es um unsere Vital-Organe, mit der die Wiederbelebung, die Re-Animation beginnt. Das ABC-Schema jedes Erste-Hilfe-Kurses steht für »Airways«, »Breathing«, »Circulation«. Doch nicht nur in der Akutmedizin, sondern auch bei den chronischen Erkrankungen spielen beide Vitalorgane eine zentrale Rolle. Sowohl chronische Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems (Bluthochdruck mit erhöhtem Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen) als auch der Atemwege (Asthma, COPD) gehen mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko einher. Als dritte Kraft im Bunde, die Salutogenese zwischen Innen und Außen ermöglicht, ist das Immunsystem zu nennen. Über Grenzflächenorgane wie die äußere Haut oder die nach innen genommene »Haut« des Darmtrakts wacht das Immunsystem darüber, was in den Körper aufgenommen werden darf oder abgewehrt werden muss. Interessanterweise sitzt ein Zentralbereich des Immunsystems, in dem unsere T-Zellen besonders intensiv geschult werden, der Thymus, in unmittelbarer Nähe, fast könnte man sagen zwischen Lunge und Herz.
Das Medizinische Seminar Bad Boll lädt Sie herzlich zu einer Tagung ein, in der es um den richtigen Dialog zwischen Innen und Außen geht. Dabei werden sowohl die Organe Lunge, Herz und Immunsystem, akute und chronische Erkrankungen sowie ganzheitliche Therapieoptionen im Vordergrund stehen als auch erweiterte Gesichtspunkte zu Herzenskräften und Atmung, denn nicht nur das morgendliche Aufwachen und abendliche Einschlafen sind ein erweiterter »Atemprozess«, sondern auch die Inkarnation zu Beginn und die Exkarnation am Ende des Lebens. So ist auch der Begriff Dialog weiterzufassen von »Dia-Logos« mit der tiefergreifenden Frage, was dauerhafte Gesundheit (Salutogenese) ermöglicht. Aus einer Grundhaltung der Dankbarkeit schließt Goethe sein Gedicht: »Du danke Gott, wenn er Dich presst, und dank ihm, wenn er Dich wieder entlässt«.
Eingangsvoraussetzung:
Basiskenntnisse der Anthroposophischen Medizin
Ausbildungsstufen:
Stufe B:
Stufe C:
Eigenarbeit:
9h
11h
20h
Zertifikat/Bescheinigung:
Fortbildungszertifikat