Was ist erquicklicher als Licht? Das Gespräch.
GAÄD Ostertagung 2024
Mit rund 200 Teilnehmer:innen, 41 Referent:innen, vielen Ausstellern, 26 Vorträgen mit Austausch, Kolloquium, 13 Arbeitsgruppen und 11 Intensivkursen. Den Abschluss bildete wie immer die Mitgliederversammlung. Dort stellte sich die neue Geschäftsführerin Petra Kestermann vor, Georg Soldner und Matthias Girke wurden aus dem GAÄD Vorstand verabschiedet.
Fotos Philipp Busche
Bericht Ursula Hirt
Einen Bericht aus der Fülle der Tagung zu schreiben, bleibt Fragment. Daher bitte ich um Nachsicht, dass auch viel ungeschrieben bleibt! Es war eine reiche und gut besuchte Ostertagung! Die vorangehenden Vertiefungskurse haben sich etabliert und werden geschätzt.
Es ist ja nur bedingt planbar, wie Beiträge ineinandergreifen und sich gegenseitig steigern, auf dieser Tagung war es gelungen! Das Vorbereitungsteam hatte ein großes, spirituelles Thema gewählt und dafür sehr gute Referent:innen gefunden: weibliche und männliche, junge und erfahrene in erfrischender Abwechslung. Viele Referent:innen „zeigten sich“ mit ihren ganz persönlichen Erfahrungen und Schicksalsschlägen, die Vorträge erschienen wie Früchte ihres Weges.
Eine junge Teilnehmerin brachte es in einem spontanem Beitrag coram publico auf den Punkt: „Unsere Sehnsucht sind Menschen, Individualitäten, die einen spirituellen Weg gehen, eine geistige Haltung authentisch vertreten. Das habe ich hier erlebt und ich konnte anschließen“. Sie wurde spontan Mitglied der GAÄD.
Das Organisationsteam der Geschäftstelle (Foto links), allen voran Judith Braun und Edith Gärtner, begrüßten und begleiteten die Teilnehmer:innen rundum. Rechts der geschäftsführende Vorstand mit neuer Geschäftsführerin auf der Mitgliederversammlung.
Die Tage hatten einen mehr innerlichen Auftakt, mit Eurythmie oder Meditation, mit einer täglichen "Medizinischen Meditation" (Schau in deiner Seele Leuchtekraft …), mit Vorträgen zu Gold und Spiritualität und am letzten Tag mit einer Freien Klassenstunde oder einem Gespräch zu Spiritualität und Gesundheit. Die Referent:innen brachten eigene Ergebnisse aus ihren Forschungsfragen ein und ließen die Anwesenden, auch in Kleingruppen, an ihren Fragen teilhaben. Dieser Wechsel in die eigene innere Aktivität und in den Austausch mit Kolleg:innen gaben den Vormittagen eine ruhige, aufbauende Qualität. Es folgten Vorträge, Arbeitsgruppen und Gesprächsräume für aktuelle Themen. Ein Open-Stage-Abend mit Überraschungs-Talenten und Tanz, ein öffentlicher Vortrag mit Giovanni Maio und auf der Mitgliederversammlung die Vorstellung der neuen Geschäftsführerin Petra Kestermann, das vielleicht bewegteste Jahr für den GAÄD Vorstand und die Verabschiedung von Georg Soldner und Matthias Girke aus dem GAÄD Vorstand – all das waren gelungene Bühnen für sehr unterschiedliche Welten.
Einleitend in das Tagungsthema Krankheit, Gesundheit und Entwicklung wurden große Bögen dargestellt, die sich im Laufe der Tagung unterschiedlich konkretisierten. Angelika Maaser hatte die Tagung eröffnet mit einem Gesetz: Wir, Patient und Arzt, machen in der Krankheit eine Entwicklung durch. Entwicklung ist Selbsterziehung und wir sind daran beteiligt, wer wir sind und werden, in diesem und weiteren Lebensläufen. Nach einer Krankheit kommen wir nicht in den „alten“ Zustand zurück.
Daran schloss Philipp Busche an und stellte bildhaft den nachtodlichen Weg der Seele dar, wie eine Hintergrundfolie für seine weiteren Gedanken. Er spricht über drei große Erzieher des Menschen: Irrtum, Konflikt und Krankheit.
Es ist wesentlich, was und wie ich denke. Was ich denke ist mir bekannt und ich erkenne es wieder. Gedanken, die ich wiederhole, entfalten ihre Wirkung. Was aber geschieht, wenn ich gedanklich irre? Im Irrtum liegt ein falsches Verhältnis zur Wahrheit und damit zur geistigen Welt. Irrtümer im Erdenleben erzeugen Blindheit für das geistige nachtodliche Leben. Die Therapie lautet: Einsicht lernen. Diesen einsichtigen Prozess finden wir beispielsweise in einer Akuterkrankung. Diese entsteht häufig durch Überforderung und Spannung und zwingt zur Ruhe. In der Pause nach dem Kranksein kann der Wunsch nach Veränderung, die gesunde Einsicht erfolgen.
Warum entstehen Konflikte? Hier liegt das Scheitern im Sozialen. Vielleicht schaffen wir es schon im Leben, die Wirkung unserer Taten zu erleben und um Verzeihung zu bitten. Ansonsten erleben wir diese Wirkung im Kamaloka und entwickeln daran Mitgefühl, Empathie und letztlich auch den Impuls, unsere Schuld in einem neuen Leben auszugleichen. Eine chronische Krankheit bleibt erhalten bis zum Tod, d.h. im Leben findet keine Phase der Rekonvaleszenz statt. Das kann zu sehr existenziellen Sinnfragen führen, und im besten Fall werden Fähigkeiten in selbstloser Selbsterziehung erworben, die dann ins nächste Leben wirken. Zusammenfassend ist der Erzieher im Denken der Irrtum, mit hoher Selbstwirksamkeit. Im Fühlen ist es der Konflikt und im Leib die Krankheit, mit geringer Selbstwirksamkeit, hier brauchen wir den therapeutischen Prozess, die heilsame Beziehung.
Matthias Girke stellte die Frage in den Raum, welcher Impuls 100 Jahre nach dem Pastoralmedizinischen Kurs in die Zukunft wirkt? Wie wirken das sichtbare Leibliche und unsichtbare Geistig-Seelische zusammen? Urbildhaft wird das für Erkrankungen aber auch für das Zusammenarbeiten von Ärzten und Priestern in diesem Kurs von Steiner dargestellt. Girkes Bogen endete mit dem Blick auf die Anthroposophie: Ihr großes Geschenk ist es, dass die geistigen Impulse in das praktische Leben münden.
Der erste Abend endete mit dem Totengedenken, von Martin-Günther Sterner warm und lebendig dargestellt. Nicht nur Erinnerung, nicht nur Dank – sondern Verbundenheit mit dem tatkräftigen Handeln der Ärzte waren im Raum erlebbar. Als er den Beitrag still beenden wollte stehen über 100
Teilnehmer auf: "Wir wollen noch singen!"
Pars pro toto – vier inhaltliche Einblicke
Machteld Huber ist die Begründerin von „Positiv Health“. Ihre geschilderte Krise zwischen 30 und 35 Jahren mit vier schweren Erkrankungen, darunter eine Krebserkrankung, lies die Aussage „Krankheit als Entwicklungs-Chance“ zu einem authentischen Erlebnis werden. „Ich habe mich studiert“, sagt die energievolle Niederländerin.
Der Ausstieg aus der Hausarztpraxis mündete über den Weg der Forschung in ihre heutige Selbständigkeit. Viele Teile des Vortrages sind auf der deutschen oder englischen Webseite zu finden (www.iph.nl). Sie stellte uns die Frage: „Warum sind wir mehr von Krankheit als von Gesundheit fasziniert?“ Das liegt auch an der Definition von Gesundheit im Studium: Es gibt keinen positiv formulierten Gesundheitsbegriff. Erst wenn wir alle Krankheiten ausschließen können, sprechen wir heute von Gesundheit! Als Machteld Huber die „positive Gesundheit“ zu ihrem Forschungsthema machte, ging ein Knoten in ihrer Biografie auf und alles kam in Fluss. Inzwischen gibt es eine Ausbildung in dieser Methodik, die sie professionalisiert und operationalisiert hat. Basistool ist ein „Spinnennetz“ (Bild links) mit sechs Kriterien, welche die Gesundheit maßgeblich beeinflussen: Körperliche Funktionen, Mentales Wohlgefühl, Sinngebung, Lebensqualität, Partizipation und das tägliche Leben. Die Dimensionen sind das Ergebnis einer Studie/Befragung. Alle Anwesenden bekamen dieses Dokument ausgehändigt mit der Möglichkeit, das eigene Gesundheitsbefinden ins Bild zu bringen. Man konnte erleben, wie das eigene Bild sofort Wirksamkeit entfaltet. In der Praxis geht entlang so eines Bildes die Begleitung los: Was ist Ihnen wichtig? Was möchten Sie ändern? Und was hält Sie ab davon, etwas zu verändern? Denn wir tun nicht das, was wir sollen – sondern das was wir tun wollen. Das Bild ist die Grundlage für das Gespräch, wo der Arzt vor allem eine Disziplin können muss: Zuhören! Das wiederholte sie lachend. In einem Hausarzt-Praxis-Netzwerk in den Niederlanden gab es ein Pilot-Projekt mit der Methodik "Positive Gesundheit": Alle Praxismitarbeiterinnen durchliefen eine zweijährige Schulung. Ein Ergebnis war: 25 Prozent weniger Überweisungen! Ihre Arbeit findet Anerkennung in staatlichen und kassenärztlichen Organisationen. Inzwischen gibt es auch ein deutsches Institut: www.positive-gesundheit.eu .
Sie endete mit den Worten: "Folge deinem Herzen, nutze dein Haupt und mache etwas daraus. Höre auf zu arbeiten. Love what you do!"
Kontrastreich in der Art des Vortrages war am Abend Giovanni Maio. In ruhiger, wiederholender Weise, skizzierte er das Kranksein als Schwellenmoment. Zunächst ist Kranksein eine Widrigkeit: Wir werden nicht krank, um uns zu entwickeln! Es ist wie ein Sturz aus dem Fenster, ein Normalitätsbruch, ein Kontrollverlust. Der Körper wird zur entfremdeten Erfahrung im eigenen Leib.
Das Kranksein akzentuiert meine immer bestehende Verletzlichkeit. Über diese mache ich mir – gesund – keine Gedanken. Diese Verletzlichkeit verstärkt die Sensibilität, ich spüre Dinge, die ich eigentlich nicht spüren will. Empfindlichkeit ist ein Zustand der Schwebe – eine leicht zu störende Balance. In der Empfindlichkeit liegt jedoch auch eine erhöhte Ansprechbarkeit – und ermöglicht mir dadurch Entwicklung.
Durch die Krise der Krankheit wird die Zukunft verdunkelt, die Zukunft schwindet. Anstelle der Weite im Leben entsteht eine Begrenzung – und Tiefe. Damit wird die Zeit selbst veredelt, sie wird kostbar. Ein Kostbarkeitsempfinden, die Zukunft als Geschenk. Auf einmal wird Zeit „gegeben“. Die begrenzte, geschenkte, kostbare Zeit verdichtet unsere Bewusstseinsprozesse. Das bewusstere Leben ist also das Resultat von Verletzlichkeit mit der sich verdichtenden Frage nach dem Wesentlichen. In diesem Prozess geschieht Vertiefung, wir machen uns auf die Suche nach Sinn und Wesentlichem. Im Kranksein entsteht auch neues Hoffen. Echtes Hoffen heißt an die Zukunft glauben. Am Anfang verschließt uns die Krankheit – und plötzlich gibt es eine Öffnung, ein aufschließender Prozess, nicht des Körpers, sondern des Bewusstseins. Und damit eine wirklichkeitsverändernde Kraft, Geschichte wird neu geschrieben. Der vermeintliche Abbruch des guten Lebens führt zu einem Aufbruch, zu dem Gefühl ein ganzer Mensch zu sein. Und dafür brauchen wir nicht gesund zu sein!
Der Vortrag „One Health“ von Georg Soldner erweiterte wiederum den Gesundheitsbegriff.
Gesundheit als fortwährende Leistung, als offener Zukunftsraum. „In diesem Sinne ist es auch für mich ein Zukunftsgedanke, dem ich mich jetzt, mit der Reife der Erfahrung, zuwende“, so Soldner.
Dafür arbeitet er in einem Forschungsprojekt, wo es um die gleichzeitige Erfassung der Gesundheit von Landwirten, deren Böden, Pflanzen und Tieren geht. Diese werden gefragt: Was läuft auf deinem Hof gut, was nicht? Wie siehst du den Gesundheitszustand aller Bereiche?
„One Health ist ein altes Motiv – das des verlorenen Paradieses. Wir haben den Garten verlassen mit dem Apfel der Erkenntnis, Licht und Finsternis, Lebens- und Todeskräfte kennengelernt. Der auferstandene Christus wird das erste Mal in der Gestalt eines Gärtners wahrgenommen. Werden wir Gärtner!“
In dem Forschungsprojekt wird die Wahrnehmung von Gesundheit sehr unterschiedlich sein zwischen konventionellen und biologisch-dynamischen Landwirten. Die Fragen: „Was wäre für dich der wichtigste Schritt zu mehr Gesundheit, wenn du dich und deinen Hof anschaust?“ und „Warum wirst du das trotzdem nicht tun?“ werden leitend sein für Lösungsansätze, in welche die Politik und Agrochemie einbezogen sein müssen. Nicht Schuld, sondern Bedarfe sollen gefunden werden. Das Ziel sind Modellprojekte, in denen neu geschaffene Rahmenbedingungen eine gesündere Zukunft ermöglichen.
Gesundheit ist für uns sichtbar und erlebbar. Wie der Arzt seinem Patienten diesen Zustand ansieht, so der Bauer seiner Kuh. Sind Wiesen, Wälder, Bäche, Flüsse gesund, erleben wir das sofort. Es ist eine Ästhetik und Schönheit, die uns wesenhaft entgegentritt und beglückt.
Es war eine gespannte Aufmerksamkeit im Saal, bedrückende Bilder standen vor uns und wir wurden nicht erleichtert durch Zuschreibungen an „die da oben“, sondern Georg Soldner sprach von „uns Menschen“, die wir zulassen, dass die heilige Erde zerstört wird. Er zeigte in eindrücklichen Bildern, wie „herzlich schlecht“ es unseren Tieren, unseren Böden, unserem Grundwasser geht. In den Niederlanden ist die Selbstmordrate von Landwirten hoch. In Frankreich gilt die Alzheimer-Krankheit nach zehn Jahren Landwirtschaft als Berufskrankheit, da Glyphosat-Studien diesen Zusammenhang nachweisen. Es folgte eine bedrückende Bestandsaufnahme: Kühe die anstatt 25 Jahre nur sechs Jahre alt werden, dafür 15.000 Liter/Jahr geben. Kälber, die getrennt und sofort mit Antibiotika behandelt werden. Das Entfernen der Hörner, die für die Orientierung in einer (selten erlebten) Herde wesentlich sind. Die veränderte Verdauung einer Kuh, die nicht auf der Wiese steht, als Grund für dann toxische Ausscheidungen (Methan, Gülle). Ähnliches gilt für Kulturpflanzen. Heutiges Saatgut hält ein Jahr und braucht Unmengen giftigen Kunstdüngers. Ein samenfester Weizen hat eine Entwicklungszeit von ca. 15 Jahren und kann weitere 40 Jahre als Kulturpflanze dienen. Für gesunde Böden wies Soldner auf ein Modellprojekt bei Basel hin, wo seit 1978 konventionell, organisch und biologisch-dynamisch angebaut wird. Nur letzteres baut Humus auf, braucht 97 Prozent weniger Pestizide, 19 Prozent weniger Energie und bringt 80 Prozent des Ertrags von konventionellem Anbau, was in der Effizienz also höher liegt.
Kindergartenkinder, die in einer Studie im Hof oder auf einem Waldboden spielten, hatten bereits nach 28 Tagen ein verändertes Mikrobiom. Es kamen weitere Zahlen zu Antibiotika Resistenzen, Diabetes, chronischen Krankheiten, kaum abbaubaren Medikamenten in rasant steigenden Unmengen im Grundwasser, die Pflanzen, Tiere, Menschen schädigen. Und weitere Probleme, um die wir wissen, sie aber vielleicht auch verdrängen. Fazit: So geht es nicht weiter! Ein unbegrenzt-wirtschaftlicher Wachstumsbegriff, den es nirgends in der Natur gibt, richtet das Lebewesen Erde zugrunde.
"Als Ärzte haben wir eine Verantwortung für die Ausgabe der Medikamente", mahnt Georg Soldner. 60 Prozent der Arzneimittelmittel-Belastung kommen aus Privathaushalten. Die heutige Medizin denkt Arzneimittel maschinell – ein Schalter oder eine Schlüssel-Schloss-Funktion. In jeder Körperzelle arbeiten jedoch 200.000 Lebensprozesse simultan, Milliarden davon im Menschen. Ein Schalter kann wirksam und auch notwendig sein. Er wirkt jedoch immer wie eine Fremdsteuerung. Wir verlagern die Intelligenz der Wirkung aus dem Organismus heraus. Substitutionen wirken wie Krücken, betroffene Organe bilden sich zurück mit lebenslangen Abhängigkeiten. Geben wir Arzneimittel, die die Selbstregulation anregen, können Krankheiten im Anfangsstadium einen anderen, selbstheilenden Verlauf nehmen.
Georg Soldner endet mit einem sehr persönlichen Bild: „One Health ist ein altes Motiv – das des verlorenen Paradieses. Wir haben den Garten verlassen mit dem Apfel der Erkenntnis, Licht und Finsternis, Lebens- und Todeskräfte kennengelernt. Der auferstandene Christus wird das erste Mal in der Gestalt eines Gärtners wahrgenommen. Werden wir Gärtner!“
Pharmazeutische Prozesse des Goldes
Von Franziska Bächtle, Chemikerin bei der Weleda AG (Foto Weleda AG)
Metalle spielen in der anthroposophischen Pharmazie eine zentrale Rolle. Am Beispiel des Goldes wurden mehrere pharmazeutische Prozesse der Firma Weleda AG vorgestellt.
Im Prozess der Metallspiegelherstellung wird das Metall Schritt für Schritt in der Wärme aus dem irdischen Zusammenhang herausgehoben und so gewissermaßen an seine Entstehungsgeschichte erinnert. Durch die Verhüttung des Metallerzes zum reinen Metall werden chemische Bindungskräfte gelöst.
Das Aufschmelzen führt zur Überwindung der Kristallisationskräfte und der Übergang in die Gasphase lässt das Metall in die raumerfüllende Leichte übergehen, in der die Erdanziehungskräfte unwirksam werden und sich das Metall dem menschlichen Auge entzieht, bevor es dann als hochglänzender Spiegel wieder in Erscheinung tritt. Die Siegelbildung aus der Gasphase führt zu einer qualitativen Steigerung des Metalls. Mikroskopisch kann das zurückgehaltene „irdisch werden“ des Metalls anhand filigraner kristalliner Strukturen beobachtet werden.
Goldspiegel können auch aus einer wässrigen Goldsalz-Lösung reduktiv gewonnen werden. Hier durchläuft das Gold ohne große Wärme einen kolloidalen Zustand, in dem sich die Gold-Partikel ebenfalls der Schwerkraft entziehen, bevor sie sich dann als hochglänzender Spiegel an der Gefäßwand abscheiden. Nur die Edelmetalle Gold, Silber und Kupfer können über dieses Verfahren zu Metallspiegeln verarbeitet werden. Sie gehen ausschließlich in äußere Anwendungen wie Cremes, Salben und Öle ein.
Ein anderes pharmazeutisches Verfahren mit Gold führt zum Arzneimittel Mercurius auratus. Dies ist eine Legierung aus Quecksilber und Gold. Hier werden zwei Metalle mit gegensätzlichen Eigenschaften ineinander aufgelöst. Beide Metalle erfahren dadurch eine Entwicklung in ihren Qualitäten. Das flüssige, in alle Richtungen zerstiebende Quecksilber mit seiner noch nicht vollständigen Erdenhaftung vermag das edle, nahezu unlösliche Gold in sich aufzunehmen. Dabei verhilft das Gold dem Quecksilber zu mehr Zusammenhalt, wohingegen die Formbarkeit des Goldes in Verbindung mit Quecksilber noch gesteigert wird.
Metallische Arzneimittel wirken üblicherweise über die Ich-Organisation auf den Menschen. Wenn diese zu geschwächt ist für eine Metalltherapie, können Vegetabilisierte Metalle eingesetzt werden. Hier wird das Metall von einer Arzneipflanze vegetabilisiert, in den lebendigen Zusammenhang gehoben und somit über den Astralleib, wie pflanzliche Arzneimittel selbst, dem Menschen zugänglich. Der Prozess beginnt bei der Herstellung einer möglichst wasserlöslichen metallischen Zubereitung, die in der ersten Vegetationsperiode als Dünger eingesetzt wird. Pflanzen aus der ersten Vegetationsperiode werden geerntet und zu einem Kompost verarbeitet, der der zweiten Vegetationsperiode als Dünger dient usw. Erst in der dritten Vegetationsperiode wird die Pflanze zur Herstellung von Tinkturen geerntet. Es werden meist Rh-Tinkturen oder Mazerate hergestellt, die in niederen Potenzstufen von D2 oder D3 als Dilutionen und Injektionslösungen erhältlich sind. Die D2 und D3 sind als Verdünnungen zu verstehen, die unter Einhaltung der Arzneibuchvorschriften möglichst sanft hergestellt werden, da die eigentliche Potenzierung der Metallkräfte bereits im dreistufigen Prozess im Heilpflanzengarten erfolgt.
Open-Stage
Der Kulturabend mit Open-Stage brachte unendeckte Talente auf die Bühne und Spaß beim anschließenden Lindy-Hop.
Mitgliederversammlung
60 Mitglieder und einige Gäste konnten am 13. April noch an der Mitgliederversammlung teilnehmen. Es war ein außerordentlicher Vorstandsbericht über ein außerordentliches Jahr, den Dr. Corinna Göpfert wie folgt beschrieb: „ … Obwohl ich schon lange Mitglied der GAÄD bin, hatte ich mich aus persönlichen Gründen bisher immer von den Mitgliederversammlungen ferngehalten. Dieses Mal wollte ich mich diesem Thema stellen, und war tief beeindruckt von dem persönlichen Einsatz der beteiligten Menschen über ein Maß hinaus, das ich mir diesbezüglich vorstellen konnte. Vielen Dank!"
Petra Kestermann, die neue GAÄD Geschäftsführerin, stellt sich vor.
Georg Soldner und Mathias Girke, die die Anthroposophische Medizin maßgebend geprägt haben und weiter prägen, wurden aus dem GAÄD Vorstand verabschiedet. Da alle großen Worte hier zu klein sind: Ohne Worte - mit tiefstem Dank.