Störungen der Wahrnehmung
Veranstaltungsort
WALA Heilmittel GmbH
Dorfstraße 1
73087 Bad Boll / Eckwälden
Deutschland
in Kooperation mit
»Fake news!« Wie oft haben wir in den letzten Jahren dieses Begriffspaar zu hören bekommen? Entweder, weil jemand mit der Wahrheit konfrontiert diese verleugnend einfach behauptet: »these are all fake news«, oder, weil wir uns bei einseitigen Berichterstattungen selber fragen: »Sind das fake news?«. Ein ungetrübter Blick auf wahre Zusammenhänge wird gefühlt immer schwieriger. Letztlich münden diese Überlegungen in Fragen wie: »Was ist Wahrheit?«, »Was können wir für wahr nehmen?« oder »Was nehmen wir wahr?«. Damit wendet sich der Blick auf unsere psycho-physiologische, aber auch anatomische Konstitution: Wir sind darauf angewiesen, wahrnehmen zu können. Grund dafür ist, dass wir uns als Individuen von der sogenannten Außenwelt absetzen, absondern, uns ihr entgegenstellen, einen »Innenraum« bilden. Dieses Innenleben ist gefühlt ein hohes Gut. Die aufsteigende Evolution steht ganz im Strom einer Zunahme dieses Innenlebens und dessen Autonomie. Parallel dazu steigt die Notwendigkeit, gut wahrnehmen zu können, um im Austausch mit der Außenwelt zu bleiben, von der wir uns zunehmend emanzipiert haben. Was nun, wenn gerade im Bereich der Wahrnehmungen Störungen auftreten? Was tun, wenn eine gestörte Wahrnehmung schließlich gegenüber der eigenen Leiblichkeit auftritt? Wenn Zellen unkontrolliert zu wuchern beginnen (Karzinome) und damit der Organismus in Frage gestellt wird, der gerade dazu veranlagt worden ist, als Individuum in einen guten und fruchtbaren Dialog mit der Außenwelt wirksam zu werden?
In der Anthroposophischen Medizin unterscheiden wir am Menschen Bereiche, in denen Nerven-Sinnes-Prozesse dominieren (Region des Kopfes), polar dazu solche mit einer Dominanz von Stoffwechsel- und Gliedmaßenaktivität (Abdominal- und Gliedmaßenregion) und schließlich rhythmische Prozesse, betonend einen Bereich der ausgleichenden Mitte (Brustkorbregion). Auf allen drei Ebenen gilt es einen guten Austausch zwischen Außen und Innen zu ermöglichen, so z. B. mit Blick auf Sinneseindrücke, die eingeatmete Luft oder die aufgenommene Nahrung. Welche Erkrankungen entstehen, wenn der »Dialog« zwischen Außen und Innen gestört ist im Nerven-Sinnes-, im Stoffwechsel-Gliedmaßen- oder im Rhythmischen System? Wie können wir Augen-, Atem- oder Verdauungserkrankungen ganzheitlich behandeln? Welche therapeutischen Ansätze gibt es in der Anthroposophischen Medizin, wenn im Rahmen von Karzinomerkrankungen die Wahrnehmung einer gesunden Organorchestrierung gestört ist?
Wir laden Sie herzlich zu einer Tagung ein, bei der wir diesen Fragen nachgehen. Der Bogen spannt sich dabei von einer ganzheitlichen Behandlung von Sehstörungen (z. B. Makuladegeneration), Atemerkrankungen (z. B. Asthma), gestörten Wahrnehmungs- und Bewegungsvorgängen des Darmes, allgemeiner Hochsensibilität bis zu der von Karzinomen. Es werden wichtige Medikamente aus der Anthroposophischen Medizin, Äußere Anwendungen und in den Arbeitsgruppen auch Kunsttherapien und die Heileurythmie vorgestellt. Der Abschlussvortrag wendet sich dann ganz der zwischenmenschliche Ebene zu mit einem Blick auf die Kunst einander wahrzunehmen.
Die Tagung wird voraussichtlich in einem Hybrid-Format stattfinden mit TeilnehmerInnen vor Ort als auch der Möglichkeit online teilzunehmen. Umso dankbarer sind wir, wie bei den letzten reinen Online-Tagungen, mit Pirkko Ollilainen (Eurythmie) als auch Demian Martin (Klavier) wiederkehrende Bewegungs- und Musikeinlagen anbieten zu können. Wir hoffen sehr, dass Sie am Ende der Tagung heimreisen bzw. sich ausloggen mit dem Gefühl etwas wahr genommen zu haben, das sich nach »real news« anfühlt oder noch besser nach »good news«.
In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich im Namen des Vorbereitungskreises und freue mich auf Ihre Teilnahme.
Dr. Jan Vagedes
Eingangsvoraussetzung:
Basiskenntnisse der Anthroposophischen Medizin
Ausbildungsstufen:
Stufe B:
Stufe C:
Eigenarbeit:
12h
7h
19h
Zertifikat/Bescheinigung:
Fortbildungszertifikat